Der Höllteufel
Dies ist das Haupthäs der
Alttanner Fasnet. Die Maske aus Holz verbreitet Angst und
Schrecken. Sie zeigt den Teufel in seiner schaurig schönsten
Art. Seine mächtige Erscheinung, die durch das schwarze
Kopffell verstärkt wird, bleibt jedem in Erinnerung, der ihn
einmal bei einem Umzug in voller Pracht erleben durfte. Ein wahrlich traumhaftes Bild, wenn die Alttanner
Höllteufel die Gassen des Umzuges stürmen.
Das Häs des Teufels
besteht aus einem Umhang, dessen Enden als Flammen
abgebildet sind. Hebt er die Arme, entfaltet sich die ganze
rot-schwarze Pracht. Als farbliches Gegenstück dient die
Hose. Feuerrot gehalten symbolisiert sie das Feuer der Hölle.
Zum Häs dazu gehört noch der Schellengurt, der wie ein Gürtel
um den Bauch getragen wird. Zu guter letzt: Der
Teufelsschwanz. Er wird am Schellengurt befestigt und
besteht aus einem ca. 2,5 m langen und dicken Tau, der das
Bild im gesamten abrundet.
Das Thannweible
Das Thannweible ist die
Darstellung einer freundlichen alten Frau, die in der
damaligen Zeit in den Wäldern um Alttann Reisig und
Tannenzapfen für die heimische Feuerstelle gesammelt hat.
Das Gesicht ist zwar
zerschunden, aber es hat ein schelmisches Lächeln. Das
Thannweible trägt einen braunen Rock, eine grüne Bluse
sowie eine gleichfarbige Schürze . Auf ihren Schultern
hat sie ein stola-artiges Tuch, auf dem das Alttanner
Wappen zu finden ist. Als weiteres Zeichen hat das
Thannweible einen Gredda dabei. Das ist ein Weidenkorb,
der das gesammelte Gut aufnehmen soll. Aber in der Fasnet
befinden sich allerlei Süßigkeiten darin, was das
Thannweible bei den Kindern sehr beliebt macht.
Der Oberteufel
Diese Einzelmaske des
Oberteufels wurde im Jahr 2000 in die Narrenzunft eingeführt.
Der Oberteufel hebt sich aufgrund seines einzigartigen Häses
von den anderen Höllteufeln ab. Die Holzmaske mit Zähnen
und mehreren Hörnerpaaren, erschaffen von Eberhard Dolch,
zeigt den obersten Teufel, der in den Wäldern rund um die
Höll bei Alttann sein Unwesen getrieben haben soll.
Das Häs ist komplett aus
schwarzem Fell, an dessen Ränder rote Flammen angesetzt
sind. Auf dem Bauch trägt der Oberteufel ein gekreuztes
Schellenband und den dazugehörigen Teufelsschwanz. So
ausgestattet führt er heute seine Höllteufel an.
Der Büttel
Der Alttanner Büttel, auch
„Schneckenpolizist“ genannt, wurde aufgrund eines
Tatbestandes bei der jährlichen Vatertagshockete an
Christi Himmelfahrt ins Leben gerufen. Xaver Netzer,
damaliger Zunftmeister der NZ Leupolz und Oberzunftmeister des ANR
Region Allgäu, fand in seinem Bierkrug eine rote
Nacktschnecke. Der amtierende Zunftmeister war daraufhin
gehalten, eine „Schneckenpolizei“ einzusetzen, damit ein
solches Missgeschick in Alttann nicht mehr vorkomme. Das
besondere Merkmal unsers Büttels ist der unverkennbare
Helm (handgefertigt), in Form einer Schnecke. Weiteres was
der Büttel benötigt, ist seine „Schella“.
Damit schellt er im Dorf die Neuigkeiten aus und kündigt
die Narrenzunft Alttann beim Umzug den Zuschauern an. Als
Dienstrock trägt der Büttel eine Uniform, wie sie die
damaligen Dorfbüttel wohl getragen haben.
„I schell ezt mit der
sella Schella, weil selle Schella schellet it und schell i
mit der sella Schella, denn schellt dia andre Schella
mit!“
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